Kampfausrüstung

An dieser Stelle werden wir voraussichtlich im Mai die Kampfausrüstung eines flavischen Legionärs erörtern und bebildern können.

 

Sie umfasst alle Rüstungsteile und die Bewaffnung.


Hard-Kit

Wir starten wieder beim Soft-Kit, noch ohne CINGVLVM, PVGIO und PAENVLA.


Dieses Mal legen wir eine gepolsterte Unterrüstung an, eine SVBARMALIS. Sie polstert eingehende Stöße ab und verteilt das Gewicht, das auf dem Körper lastet. 

Zum Schutz vor Sonne und Reibung liegt nun um den Hals wieder das FOCALE, ein Schal aus Wolle.


Auf der SVBARMALIS liegt dann die Rüstung. Ob das dann eine Lorca hamata (Kettenrüstung), segmentata (Schienenpanzer), squarmata (Schuppenpanzer) oder wie hier plvmata (Federpanzer) ist, hängt vom Darstellungszeitraum und dem Rang ab.

 

Ich trage eine Plvmata wegen meiner Cornicen-Darstellung und weil die Bestellung einer Segmentata grandios schief gegangen war.

Auf der rechten Seite trägt der Legionär bis zum Wechsel zur Spatha den Gladius. Ein kurzes Schwert als Stichwaffe von den hispanischen Stämmen übernommen und weiterentwickelt. Hier handelt es sich um einen Typ Mainz mit einer Scheide, die in die Regierungszeit des Claudius datiert werden kann (41-54).


Auf der linken Seite kann - muss aber nicht - der Soldat einen PVGIO tragen. Er diente vermutlich wie das CINCVLVM als Wertanlage und Wohlstandssymbol. Je aufwändiger verarbeitet, desto teuerer war beides gewesen.


Es folgen PAENVLA und GALEA (Helm). Hier eine Rekonstruktion basierend auf einen Fund aus den Niederlanden. Leider hat es für die Verzinsung nicht mehr gereicht.

Federn sind durch die gesamte römische Epoche in der Armee - Stand jetzt - nachgewiesen und abgesehen von der Centvrionen-Cresta wahrscheinlich rangunabhängig gewesen.

 

Ich habe mich für eine Kombination von Fasanen- und Pfauenfedern entschieden. Fasane kamen wohl mit Alexander dem Großen aus dem Osten nach Europa, bei Pfauen wissen wir, dass die Augenfedern in der Spätantike dem Kaiser vorbehalten waren. Deswegen hier einfache Federn.


Es folgt die Defensivwaffe in Form des SCVTVMS. Im 1. Jhd. war wohl  die bekannte Rechtecksform die  am weitesten verbreitete. Die Vorderseite war mit den Farben und Symbolen der Einheit bemalt oder mit Messing beschlagen, die Rückseite konnte individuell bemalt werden.
Beides konnte bei meinem Schild  leider nicht mehr erfolgen. 

Besonders stolz bin ich aber auf den Umbo. Nach einem Fund aus England und leicht an mich angepasst (Name und Einheit) macht er einiges wett :)